Dienstag, Juni 13, 2006

leider wahr... und allzubekannt *seufz*

Die 8 Phasen einer richtigen Prüfungsvorbereitung

1. Die >Diesmal-beginne-ich-rechtzeitig-Phase< der Klausurenvorbereitung Am
Anfang der Planung sind die Studenten ziemlich optimistisch. Immerhin
besteht die Aussicht, dass man wenigstens dieses Mal auf sinnvolle und
systematische Weise arbeitet. Er träumt davon, diesmal exzellente Klausuren
hinzulegen. Obwohl er um keinen Preis der Welt bereit ist, gleich an die
Arbeit zu gehen, rechnet der Student in dieser Phase fest damit, dass der
Arbeitswahn irgendwann spontan über ihn kommt. Bald.

2. Die >Ich-werde-gleich-was-tun-Phase< der Klausurenvorbereitung Der
Zeitpunkt für einen wirklich frühzeitigen Beginn ist nun verstrichen.
Die
Illusion, diesmal ein perfektes Timing hinzukriegen schwindet. Parallel dazu
wird der Druck, anzufangen intensiver. Aber die Deadline ist auch noch nicht
in Sicht. Gleich gehts los.

3. Die >Was-soll-ich-nur-tun-wenn-ich-jetzt-nichts-tue-Phase< der
Klausurenvorbereitung Während die Zeit ungenutzt dahinzieht, hat sich die
Frage eines rechtzeitigen Beginns endgültig erledigt. Diese Hoffnung ist
dahin - dafür kommen Visionen.
Der Student malt sich aus, wie es wäre, wenn die Prüfung über Nacht
abgeblasen oder - noch besser - verschoben würde, ohne dass irgendwer
gemerkt hätte, dass er schon wieder nicht in die Hufe gekommen ist. Er
beruhigt sich mit der Vorstellung, in mörderischen Nachtschichten alles
bisher Versäumte nachzuholen - demnächst! Er entwickelt eine komplizierte
Ausreden-Logistik.
Trotzdem: Noch könnte er die Vorbereitung termingerecht abschließen.

4. Die >Ich-tue-was-anderes-Phase< der Klausurenvorbereitung Fast alle
Studenten beginnen in diesem Stadium mit hektischen Aktivitäten, die alles
Mögliche betreffen, nur nicht die Vorbereitung. Sie setzen alle ihre
angesammelten Kräfte daran, den Schreibtisch endlich vollständig zu säubern.

Sie nehmen sich länger aufgeschobener Arbeiten an. Sie füllen ihre Zeit mit
Dingen, die ihnen wirklich unangenehm sind, um sich produktiv zu fühlen und
die Prüfungsvorbereitungen zu verdrängen.

5. Die >Ich-hab-ein-Recht-auf-Freizeit-Phase< der Klausurenvorbereitung Der
Emotionshaushalt des Studenten ist nun äußerst fragil. Einerseits ist es ihm
gelungen, sich selbst zu belügen. Andererseits wachsen die Schwierigkeiten
bezüglich der Zusammenfassung mit jeder Stunde. In dieser Phase neigt der
Student zu tollkühnem Eskapismus: Angesichts all der Anforderungen, die an
ihn gestellt werden, manifestiert sich nun das Gefühl, mindestens einmal ein
Recht auf Freizeit und Vergnügen zu haben. Die Prüfung, redet er sich ein,
ist bloß ein Klacks, wenn er sich vorher erstmals was gönnen kann. Jetzt
fahren die Studenten erst mal nach Hause, gehen ins Kino oder betrinken sich
vorsätzlich.

6. Die >Es-ist-immer-noch-etwas-Zeit-Phase< der Klausurenvorbereitung Obwohl
er sich nach diesen Vergnügungen schuldig fühlt, und obwohl ihm der Boden
jetzt jeden Moment unter den Füssen wegzubrechen droht, setzt der Student
immer noch auf Zeit. Er ist allerdings sicher, dass er demnächst in einen
geradezu tierischen Arbeitsrausch verfallen wird. Jetzt konzentriert er sich
darauf, Zwischenergebnisse vorzutäuschen. >Ja, ja, ich bin mittendrin..< ist
in dieser Phase sein Standardsatz. Nebenfronten werden eröffnet. >Ich bin
gerade auf einen interessanten Aspekt gestoßen..<, versucht er den
Mitstudenten weiszumachen.

7. Die >Mit-mir-stimmt-was-nicht-Phase< der Klausurenvorbereitung
Gleichzeitig plumpst er jetzt in tiefe Depressionen. Die Prüfungstermine
sind zum Greifen nahe - aber unser Student hat so gut wie nichts in der
Hand.
Selbstvorwürfe und Selbstzweifel holen ihn ein. Er ist überzeugt, dass ihm
einfach fehlt, was alle anderen aufweisen können: Disziplin, Mut, Grips!

8. Der Showdown - >Die panische Phase< der Klausurenvorbereitung An diesem
Punkt muss der Student seine Entscheidung treffen: Das sinkende Schiff
verlassen oder bis zum Ende durchhalten. Der Druck ist so groß, dass er es
nicht mehr aushält, auch nur eine einzige weitere Sekunde auf Kosten der
Vorbereitung zu verlieren. Sämtliche Fremdeinflüsse werden ausgeschaltet.
Der Student wäscht sich nicht mehr, verweigert die Nahrungsaufnahme, meidet
Kneipen und unterdrückt den Pinkelzwang. Ohne Wenn und Aber wirft er sich
jetzt in die Schlacht. Energiehormone werden in Extradosierungen
ausgeschüttet. Die Arbeit geht voran. Die Gewissheit, die Prüfung doch noch
durchstehen zu können ist da. Die Arbeit ist schwierig und schmerzhaft -
dennoch gerät der Student nun in die euphorische Phase. Es ist genau dieser
Rausch, den er eigentlich sucht. Das Gefühl, es gerade noch einmal zu
schaffen. Dazu das Bewusstsein, in Besitz von Riesenkräften zu sein:
Seht,
das Ergebnis ist gar nicht so schlecht! Erst recht, wenn man bedenkt, dass
keine Zeit mehr war. Mit so wenig Vorbereitungszeit eine Klausur zu
bestehen, das muss ihm erstmal einer nachmachen. Ein anderer hätte das in
der vorgegebenen Zeit auch nicht besser hingekriegt.

--------------------

aber dafür mach ich das beim nächsten mal gscheit!

1 Comments:

At 10:43 PM, Blogger Sanja said...

doch doch, beim nächsten mal fang ich echt ne woche früher an... ach warte scheiße... geht sich das noch aus? des projekt... und die seminararbeit... und die aufsätze... äh...

andres thema:
die haben einen punkt vergessen! indem man es aufgibt und auf die nk wartet...

 

Kommentar veröffentlichen

<< Home