Sonntag, Oktober 01, 2006

"Es ist ein Wunder, daß Männer und Frauen überhaupt jemals zueinanderfinden. Ihre Signale sind zwangsläufig gegensätzlich. Ihre Verhaltensweisen sind von Grund auf entgegengesetzt. Als Frau hatte ich es viel leichter, andere Frauen kennenzulernen. Es gibt die Frauensprache, die es auf eigentlich befremdende Weise ermöglicht, sofort draufloszuquatschen mit einer anderen Frau."

In einem schwachen Moment wird jede Frau einmal den Wunsch gestehen, ein Mann zu sein - und sei es nur für einen Tag. (...)

Norah Vincent hat sich diesen Wunsch erfüllt. Die 35jährige ist nicht transsexuell. 2003 kündigte sie ihre Stellung als Journalistin und lebte eineinhalb Jahre als Mann. Was sie dabei erlebte, hat sie in einem Buch aufgeschrieben, dessen Lektüre für Frauen und Männer geradezu schädelsprengende Erkenntnisse bringt. Hier steht, was es in unserer Gesellschaft bedeutet, ein Mann zu sein. Und wie Frauen sich gegenüber Männern verhalten.

welt.de

Norah Vincent tritt in die Fußstapfen des Weißen Journalisten John Howard Griffin, der sich 1961 für sein Buch mit dem Titel „Black Like Me“ als Schwarzer verkleidet und eine zeitlang in den Südstaaten als solcher gelebt hat, schreibt die „New York Times“. Sie ist für einundhalb Jahre in die Figur des „Ned“ geschlüpft, in weite Jeans, Rugby-shirts etc., um aus der Sicht einer Frau die Perspektive des durchschnittlichen Arbeiter-Mannes kennenzulernen.

berlinerliteraturkritik.de